Newsletter zum Ohrmarkenkonflikt

Liebe URIA-Mitglieder, liebe Freunde!
Ernst Hermann Maier hat in den letzten Wochen einige Politiker direkt mit den Ereignissen im „Ohrmarken-Konflikt“ konfrontiert.
Trotzdem ist das Ergebnis immer noch negativ. Der aktuelle Newsletter (05.02.2016) gibt euch einen umfangreichen Einblick in die Geschehnisse bis zum heutigen Tag:
Liebe URIA-Mitglieder, liebe Freunde!
Als 1998 die Pflicht zur Kennzeichnung von Rindern mit hässlichen gelben Doppel-Ohrmarken eingeführt wurde, weigerten sich der Rinderflüsterer Ernst Hermann Maier und seine Familie, dies umzusetzen.
Nicht etwa, weil sie grundsätzlich gegen die Kennzeichnung der Rinder gewesen wären, sondern weil sich Doppel-Ohrmarken als untauglich für den beabsichtigten Zweck herausgestellt haben. Sie sind technisch längst überholt.
Außer dem Interesse der Ohrmarken-Hersteller an diesem super Geschäft gibt es keine vernünftigen Argumente, welche für die Kennzeichnung mit Ohrmarken sprechen könnten.
Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit den zuständigen Dienststellen der Veterinär-Verwaltung des Landes Baden-Württemberg, ordneten diese am 9. März 1999 schließlich an, dass sämtliche Rinder der URIA-Herde bis spätestens 31. März 1999 anstelle der Ohrmarken mit modernen und fälschungssicheren Micro-Chips gekennzeichnet werden müssen. Diese Anordnung wurde weisungsgemäß umgesetzt.
Die Chip-Kennzeichnung der URIA-Rinder hatte sich hervorragend bewährt, bis eine anonyme Anzeige vom 6. Februar 2012 zum Anlass genommen wurde, dem URIA-Hof nicht nur sämtliche zustehenden Fördermittel zu streichen, sondern anzuordnen, allen URIA-Rindern Doppel-Ohrmarken einzustanzen.
Dieses Ansinnen wurde vom Rinderflüsterer Ernst Hermann Maier, seiner Familie und dem URIA e.V. kategorisch abgelehnt.
Massive Unterstützung erhielten sie dabei vom Landrat und MdL Günther Martin Pauli (CDU), welcher dem Betrieb am 10. Juni 2013 erneut eine Ausnahmegenehmigung erteilte, um anstelle der Ohrmarken die URIA-Rinder auch weiterhin mit Chip zu kennzeichnen.
Obwohl diese Ausnahmegenehmigung rechtskräftig ist, wollten sie Veterinärbeamte im Regierungspräsidium und Ministerium Ländlicher Raum mit allen Mitteln zu Fall bringen.
Bisher scheiterten sie jedoch in dieser Auseinandersetzung, welche unter dem Begriff „Ohrmarken Konflikt“ in der Öffentlichkeit starke Beachtung gefunden hat, am erbitterten Widerstand der Verantwortlichen vom URIA-Hof und des URIA e.V., welcher den Hof vehement und wirkungsvoll unterstützt. Der URIA e.V. konnte als unmittelbare Folge einen rasanten Mitglieder-Zuwachs verzeichnen.
Alle Bemühungen zur Beilegung des Konflikts waren bisher infolge der starren Haltung der Veterinärverwaltung leider erfolglos.
Dennoch versucht URIA seit November 2015 erneut und hartnäckig auf verschiedenen politischen Kanälen doch noch eine friedliche und einvernehmliche Lösung herbei zu führen.
Beim LAG Treffen der GRÜNEN in Stuttgart am 17.11.2015 wurde der agrarpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Martin Hahn, MdL, über den Sachstand informiert.
Martin Hahn sagte zu, er werde dafür sorgen, dass die beim URIA Hof praktizierte Chip-Kennzeichnung ab 01.01.2016 vom MLR (Ministerium Ländlicher Raum) wieder akzeptiert werden würde.
Bezüglich der sanktionierten Fördermittel könne er jedoch nichts machen.
Sowohl Ministerialdirektor Wolfgang Reimer (Foto unten mit Ernst Hermann Maier), als auch der agrarpolitische Sprecher der GRÜNEN in Baden-Württemberg, MdL Martin Hahn, erhielten am 20.12.2015 je ein Buch „Der Rinderflüsterer“ mit Widmung und Anschreiben, damit sie mehr Hintergrundwissen bekommen.

Foto: Bigi Möhrle

Martin Hahn MdL
Herrn Ministerpräsident Wilfried Kretschmann konnte am 04.12.2015 im Rahmen seines Kreisbesuchs in Rottweil in einem persönlichen Gespräch von Ernst Hermann Maier auf das Problem angesprochen werden. Um sein Hintergrundwissen zu vertiefen, erhielt der Ministerpräsident dabei zu Weihnachten ein persönlich signiertes Buch „Der Rinderflüsterer“ für sich und seine Familie.
Nach intensivem Gedankenaustausch am Rande der Hohebucher Agrargespräche zur Landtagswahl am 8. Januar 2016 in Hohenlohe zwischen Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, dem Amtschef des Ministerium Ländlicher Raum und dem Agrarpolitischen Sprecher von Bündnis90/Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, Martin Hahn MdL und einer Delegation des URIA e.V. mit dem Rinderflüsterer und 1. Vorsitzenden des URIA e.V., Ernst Hermann Maier, kam es am Abend des gleichen Tages in Rottweil zu einer entscheidenden Begegnung.
Bei dem abendlichen Neujahrsempfang von Bündnis 90/Die Grünen im Schwarzen Lamm in Rottweil vereinbarten Agrarminister Alexander Bonde vom Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz sowie Rinderflüsterer Ernst Hermann Maier vom URIA e.V. in sehr konstruktiver, freundschaftlicher und herzlicher Atmosphäre zur Beendigung des sogenannten und seit 2012 zwischen URIA und der Veterinärverwaltung sehr erbittert geführten „Ohrmarkenkonflikts“, zusammen zu arbeiten.
Minister Bonde freute sich ganz offensichtlich über das persönlich signierte Buch „Der Rinderflüsterer“, welches ihm von Ernst Hermann Maier überreicht wurde. Die gute Stimmung zwischen den beiden dokumentiert das Foto sehr deutlich.

(Minister Alexander Bonde [l.] erhält das Buch „Der Rinderflüsterer“ von Ernst Hermann Maier [r.]) Foto: Jessica Sprenger
Herr Ministerpräsident Wilfried Kretschmann wurde von Ernst Hermann Maier am 15. Januar 2016 bei seinem Kreisbesuch in Meßstetten, Zollernalbkreis, über den aktuellen Sachstand informiert und um seine unterstützende Hand bei den Bestrebungen um eine Beilegung des Ohrmarken-Konflikts gebeten. Der Ministerpräsident erhielt eine Info Mappe über den aktuellen Sachstand und äußerste sich sehr wohlwollend und angetan. Er bedankte sich am Schluss des Gesprächs ausdrücklich beim Rinderflüsterer für sein Engagement.

(Ministerpräsident Wilfried Kretschmann, Bündnis90/Die Grünen [l.] erhält aktuelle Informationen zum „Ohrmarken-Konflikt“ von Ernst Hermann Maier, URIA e.V. [r.]. Im Hintergrund [m.] Gastgeber Landrat Günther Martin Pauli , CDU) Foto: Susanne Grimm
Die eiskalte Dusche kam dann am Dienstag, 19. Januar 2016 telefonisch durch den agrarpolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Martin Hahn. Er sagte in dürren Worten, dass es keine Akzeptanz für die Chip-Kennzeichnung durch das MLR geben werde.
Seine Zusage vom 17. November 2015 stellte sich als geplatzte Seifenblase heraus!
Martin Hahn sagte am Telefon wörtlich zu Ernst Hermann Maier:
„Wir haben ein paar Betriebe, welche Probleme mit den Ohrmarken haben. Die Rinder reißen sich dort die Ohrmarken an den Fressgittern aus. Das ist ein großes Problem. Aber bei Dir gibt es gar keine Probleme. Du musst die Ohrmarken nur reinmachen. Das ist kein Problem, es liegt ganz allein an Dir!“
Dabei kennt er die URIA Herde nicht und kann sich deshalb gar kein Urteil erlauben. Er wurde schon oft und inzwischen wieder zu einem Besuch eingeladen. Leider hatte er dazu nie und auch jetzt keine Zeit, schließlich ist Wahlkampf! Vielleicht im Frühjahr? Ob wir ihn dann noch brauchen?
Es entsteht der Eindruck, dass Martin Hahn vom MLR-Chef, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, zurückgepfiffen und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde!
Was sollen wir von solchen Politikern halten?
Am gleichen Tag habe ich Martin Hahn folgendes Schreiben geschickt, jedoch bis heute keine Antwort von ihm erhalten. Er ist im Wahlkampf abgetaucht
„Herrn Martin Hahn MdL
Owingerstr. 4
88662 Überlingen
Beendigung des Ohrmarken Konflikts

19. Januar 2016

Sehr geehrter Herr MdL Hahn, lieber Martin,
bezugnehmend auf unser heutiges Telefongespräch:
EU Vieh-Verkehrs-Verordnung:
Die zuständigen Behörden können für Vieh, das in Wildparks oder ähnlichen Einrichtungen gehalten wird, andere Kennzeichnungen genehmigen, sofern deren jederzeitige Ablesbarkeit gewährleistet ist.
Chips sind jederzeit ablesbar, lebenslang unlösbar mit dem Tier verbunden, fälschungssicher und fügen den Tieren keine Leiden und Schmerzen zu.
Deshalb wurde dem URIA-Betrieb Dipl. Ing. agr. Annette C. Maier, weil es sich dabei um eine ähnliche Einrichtung handelt, von der zuständigen Behörde schon am 09.03.1999 angeordnet, alle Tiere bis spätestens 31.03.1999 mit Chips zu kennzeichnen.
Nach dem LAG Treffen vor Weihnachten hast Du zugesagt, dafür zu sorgen, dass diese Kennzeichnung vom MLR ab 01.01 2016 wieder akzeptiert wird.
Inzwischen habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um beim Minister und beim Ministerpräsidenten ein dafür positives Klima zu schaffen.
Nun muss ich Dich ebenso höflich wie dringend bitten, Deine Zusage einzuhalten!
Herzliche Grüße vom Fuße der Schwäbischen Alb
Ernst Hermann Maier“